Was ist die Steueridentifikationsnummer?
Die Steueridentifikationsnummer – auch steuerliche Identifikationsnummer oder Steuer-ID – ist eine individuelle, personengebundene und zeitlebens unveränderliche Identifikationsnummer. Sie ermöglicht den Finanzämtern Einkommenssteuererklärungen schneller zu identifizieren und zuzuordnen. Sie ist auch für weitere Zwecke wie den Bezug von Kindergeld oder die Angabe von Kapitaleinkünften erforderlich und soll in Zukunft schrittweise um zusätzliche Funktionen ergänzt werden.
Wozu werden Steuernummer und Steuer-ID verwendet?
Sowohl Steuernummer als auch Steuer-ID sind dazu da, Steuerpflichtige eindeutig zu identifizieren und die Bearbeitung steuerlicher Angelegenheiten durch die Finanzbehörden zu erleichtern. Für bestimmte Vorgänge ist es notwendig, dass du deine Steuer-ID kennst und angeben kannst. So sind sowohl Freistellungsaufträge an Banken im Falle geringer Kapitalerträge als auch der Bezug von Kindergeld oder BAföG ohne Steuer-ID nicht möglich. Arbeitgeber benötigen sie, um Lohnsteuer abzuführen. Sozialleistungsträger wie die Kranken- oder Rentenversicherung, die Familienkassen oder die Agentur für Arbeit sind ebenfalls verpflichtet, die Steuer-ID in der Kommunikation mit den Finanzbehörden zu verwenden.
Unterschied zwischen Steuernummer und Steueridentifikationsnummer
Steuernummer und Steueridentifikationsnummer haben grundsätzlich ähnliche Zwecke. Während Steuernummern vor allem für juristische Personen (Unternehmen oder Organisationen) nach wie vor zur steuerlichen Identifizierung genutzt werden, ist für natürliche Personen seit der Einführung am 1. Juli 2007 hauptsächlich die Steuer-ID maßgeblich dafür. Sie ersetzt auch die zwischen 2003 und dem 31.10.2010 zur lohnsteuerlichen Identifizierung verwendete eTIN. Die Unterschiede sind im Detail folgende:
Steuer-ID
Die Steuer-ID wird bereits bei der Geburt beziehungsweise bei Zuzug vom Bundeszentralamt für Steuern an alle Meldepflichtigen im Bundesgebiet vergeben. Sie ist eine persönliche, unveränderliche Identifikationsnummer für natürliche Personen. Das bedeutet, dass sie sich im Gegensatz zu den alten, finanzamtsbezogenen Steuernummern auch bei Veränderung der persönlichen Lebenssituation wie Umzug oder Heirat nicht ändert. Sie gilt sogar über den Tod hinaus. Die Finanzbehörden müssen eine Steuer-ID und die damit verbundenen Daten erst löschen, wenn diese nicht mehr notwendig ist. Spätestens allerdings 20 Jahre nach dem Tod des oder der Steuerpflichtigen.
Wie setzt sich die Steuer-ID zusammen?
Eine Steuer-ID ist aus elf Ziffern aufgebaut, die keinen Bezug zu der mit ihr verbundenen natürlichen Person aufweisen. Aus ihr lassen sich daher keine Rückschlüsse auf andere Daten des oder der Steuerpflichtigen ziehen. Zehn der elf Ziffern sind zufällig, die elfte ist eine sogenannte Prüfziffer. Sie berechnet sich aus den übrigen Ziffern und dient der Erkennung von Eingabefehlern.
Wofür ist die Steuer-ID noch wichtig?
Eine besondere Bedeutung hat die Steueridentifikationsnummer bei der Besteuerung von Kapitalerträgen. Banken sind gesetzlich verpflichtet, die Abgeltungssteuer in Höhe von 25% Kapitalertragssteuer sowie den Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer an die zuständige Finanzbehörde abzuführen. Wenn deine Kapitalerträge nur gering sind, kannst du bei deiner Bank einen sogenannten Freistellungsauftrag erteilen. Die Bank führt die Steuern dann nicht ab. Für einen Freistellungsauftrag ist die Angabe der Steuer-ID immer notwendig.
Steuernummer
Die Steuernummer ist zwar ebenfalls personenbezogen, aber im Gegensatz zur Steuer-ID nicht unveränderlich. Das zuständige Finanzamt erstellt sie, ordnet sie jedoch nicht nur natürlichen Personen zu. Je nach Steuerart bestehen unterschiedliche, aber bundeseinheitlich 13-stellige Steuernummern, die zur Abgabe von Steuererklärungen nach dem elektronischen ELSTER-Verfahren geeignet sind. Änderungen der Steuernummer erfolgen etwa bei einem Umzug in ein anderes Bundesland.
Wo finde ich meine Steuer-ID?
Die Steuer-ID ist auf folgenden Schreiben angeführt oder du kannst sie bei Verlust dieser Unterlagen beim Bundeszentralamt für Steuern anfordern:
Einkommenssteuerbescheid
Lohnsteuerbescheinigung
Informationsschreiben deines Finanzamtes
Diese wurden seit 2008 an alle in Deutschland steuerpflichtigen Personen versandt. Neugeborene erhalten sie innerhalb von drei Monaten nach der Geburt
Online-Anfrage
Über das Eingabeformular des Bundeszentralamts für Steuern kannst du deine Steuer-ID online beantragen. Die Bearbeitungsdauer kann allerdings länger dauern. Du solltest dir daher früh genug Gedanken machen, wann du deine Steueridentifikationsnummer brauchst. Nach Ausfüllen des Formulars bekommst du deine Steuer-ID aus Datenschutzgründen per Post zugeschickt.